Freundschaft geht durch den Magen
Unsere spannende Russlandreise ging vom 07.-14.04.2018. Zehn deutsche Schüler des Russischkurses der Walter-Eucken-Schule aus Karlsruhe und eine Begleitperson trafen in Krasnodar auf 17 russische Studenten des germanistischen Lehrstuhls der Staatlichen Kuban Universität sowie zwei verantwortliche Lektoren. Das bereits im Vorfeld gut organisierte und abwechslungsreiche Programm wurde jeden Tag mit viel Freude gemeinsam durchgeführt. Wir hatten eine wunderbare Betreuung, die von frühen Morgen bis zum späten Abend andauerte.
Unser gemeinsames Ziel war das Durchführen des Projektes „Freundschaft geht durch den Magen – Essen verbindet“ am Ende unseres Aufenthalts.
Das Projekt umfasste die gemeinsame Diskussion über das russische Essen im Allgemeinen, die russischen Traditionen, das Menü, das Einkaufen, das Kochen bei den russischen Familien und das Erstellen eines Comics. Als besonderes Highlight wurde dies am vorletzten Abend mit großer Begeisterung durchgeführt. Die Schüler und die Studenten wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Bei einer Gruppe war die Presse dabei, die in den Nachrichten über uns berichtete. Es war eine einmalige und kostbare Erfahrung für die deutschen Schüler, russische Familien kennenzulernen, zu sehen wie man in Russland wohnt und gemeinsam russisch zu kochen. Reger Austausch und eine besondere Atmosphäre ließen die Zeit verfliegen und die neuen Freunde bis in den späten Abend beisammensitzen. Dank zahlreicher Insidertipps lernten wir auch außerhalb der häuslichen Verköstigung die russische Küche in all ihren Facetten kennen und schätzen.
Doch wer glaubt, es wurde lediglich gegessen und getrunken, liegt falsch. Gleich am ersten Morgen, einem russischen Ostersonntag, stellten uns die Studenten und ein Lektor die schöne Stadt Krasnodar vor. In den vielen Kurzreferaten erfuhren wir sehr viel über die Stadt und deren Geschichte.
Unser Termin war perfekt, da an diesem Tag russische Ostern in Russland war, gab es in der Stadtmitte verschiedene kostenlose Aufführungen, Tänze und Gesänge, z.B. von dem berühmten russischen Kuban Kosaken Chor. Die interessanten Vorstellungen sorgten für Kurzweile und weckten die Neugier auf mehr. Bis in den späten Abend kümmerten sich die russischen Studenten um die deutschen Schüler und lernten sich für das gemeinsame Projekt näher kennen.
Am Montag, den 09.04.2018 wurden wir in der Stadtverwaltung herzlich empfangen.
Über unseren Empfang wurde in der Krasnodar-Presse ausführlich berichtet. Nach dem gemeinsamen Mittagessen trafen wir uns mit allen Studenten und Lektoren und es fanden alle vorbereiteten Präsentationen beider Seiten statt. Anschließend nahmen die Schüler an ihrem ersten Russischunterricht in Russland teil. Nach dem Russischkurs haben die russischen Studenten und die deutschen Schüler an dem Projekt gearbeitet.
Der folgende Tag wurde durch den Russischunterricht eröffnet. Danach stand im Vordergrund die gemeinsame Erarbeitung des Projektes. Am Abend besuchten die Schüler mit der Begleitperson ein Escape-Quest-Spiel, bei dem sie in kleinen Gruppen ihre Teamfähigkeit und ihr logisches Denken beweisen mussten.
Am nächsten Tag fuhren wir früh mit der Bahn mit den russischen Studenten nach Sotschi (Schwarzes Meer), wo wir ebenfalls mit vielen interessanten Referaten überrascht wurden. An dem Tag stand ein Parkbesuch auf dem Programm: Der größte Botanische Garten namens „Dendrarium“ in Sotschi. Von dort aus hatte man einen tollen Blick über die Stadt, auf den Strand und die schneebedeckten Berge, einmalig! Nach dem Mittagessen setzten sich die Schüler und Studenten an einem schönen sonnigen Plätzchen zur Organisation des kulinarischen Projektes zusammen.
Am Projekttag besuchten wir früh die deutsche Firma „CLAAS“.
Eine vollständige Werksführung und ein Termin mit der kaufmännischen Leitung, die über ihre Erfahrungen in Russland berichtete, hinterließen einen bleibenden Eindruck. Mittags nach dem Russischunterricht fanden sich die Gruppen zum Projekthighlight zusammen, es wurde eingekauft, gekocht, gelacht und ausgetauscht. Im Juli diesen Jahres kommen einige dieser russischen Studenten nach Deutschland um das Projekt fortzuführen.
Der darauffolgende Tag startete früh mit der letzten Russischunterrichtseinheit. Nachmittags lud uns der Lehrstuhl zu der Präsentation der Ergebnisse und dem Erfahrungsaustausch am runden Tisch ein. Als Präsentationsergebnis erstellten alle Gruppen einen Comic zum Projekt (Link: Comic1, Comic2). Den letzten Abend verbrachten die Schüler mit den Studenten zusammen.
Die beispiellose studentische Betreuung ermöglichte unseren Schülern, sich ein eigenes Bild von Land, Kultur und Tradition zu machen und hat nach Aussagen aller Teilnehmer bleibende Spuren hinterlassen.
In dieser Woche wurden Grenzen verwischt, Kulturen vermischt und einzigartige Freundschaften geschlossen. Freundschaften, die durch den Magen gehen und im Herzen bleiben. Und durch die Schule weiterleben.
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