Neuer Job nach gutem Praktikum

Veröffentlicht: Samstag, 05. Januar 2019

Anton Khrapov aus Krasnodar in der Winzergenossenschaft Weingarten

Weingarten (ml). Seit 26 Jahren gibt es eine Städtepartnerschaft zwischen Karlsruhe und Krasnodar, einer Millionenstadt im südlichsten Zipfel Russlands, gefördert von der Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe-Krasnodar. Mitglied des Vorstands ist Herbert Huber aus Pfinztal. Jetzt hat auch die Weinmanufaktur Weingarten von dieser Beziehung profitiert, denn sie hat letztendlich für die nächsten drei Jahre einen motivierten Mitarbeiter gewonnen.

Anton Khrapov ist 23 Jahre alt, hat an der Universität in Krasnodar Weinbau studiert und sein Masterexamen mit Auszeichnung bestanden. Der Freundeskreis ist seit langem darum bemüht, Absolventen der dortigen Universität zu Praktika nach Deutschland zu holen und als Huber von Anton Khrapov erfuhr, dachte er sofort an Weingarten und die Weinmanufaktur. Deren Chef, Frank Gauss, war von der Anfrage sehr angetan und willigte in ein Praktikum ein.

Das erste fand im Herbst 2016 statt, ein Jahr später ein zweites. Dann wünschten sich beide Seiten eine Festanstellung, aber die Behörden stellten sich quer und es bedurfte des langen und hartnäckigen Einsatzes von Gauss und Huber, um diese Arbeitserlaubnis zu erreichen. „Wir freuen uns sehr, dass er hier ist“, sagt Gauss.

Anton durfte die kleine Wohnung im Winzerkeller beziehen und als Gauss ihn zum dritten Mal in Frankfurt abholte, meinte Khrapov am Weingartner Ortsschild, er habe das Gefühl, er komme nach Hause. Mit Daniel Moschell, Kellermeister der Genossenschaft Schliengen, verstand er sich auf Anhieb sehr gut. Bereits nächste Woche soll er für einige Wochen oder Monate in Schliengen arbeiten.

Doch zunächst hatte er eine besondere Aufgabe. Eine Delegation aus Krasnodar hatte sich den Weinbau im Kraichgau als einen Punkt ihres umfangreichen Informations- und Kulturprogramms im Rahmen des Partnerschaftsbesuchs vorgenommen und Anton Khrapov oblag die Führung. Ausführlich erläuterte er alles Wissenswerte von der computergesteuerten Traubenerfassung bis zum Ausbau von Spezialitäten im Barriquefass.

Sein persönlicher Favorit sei der trockene Auxerrois, verriet er, daher habe er zur Verkostung einen Auxerrois und einen Spätburgunder ausgewählt, denn er wolle seinen Landsleuten Weine „typisch Weingarten“ präsentieren. Die Gäste zeigten sich äußerst interessiert. Anton Khrapov ist begeistert über die Möglichkeit, sein Fachwissen in Deutschland zu erweitern. Er sei sehr wissbegierig, aufgeschlossen und kreativ, meint Gauss. Wenn er nach drei Jahren nach Krasnodar zurückgehe, werde er noch besser ausgebildet sein als bisher.

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