Vereinsmitteilungen 08/2019

Liebe Mitglieder, liebe Freunde,

der September wird von uns traditionell gefüllt mit dem Besuch des Stadtgeburtstages von Krasnodar durch unsere Bürgerreise. Herbert und ich, wir blicken zurück:

Am 20. und 21. September fand also der 226. Stadtgeburtstag statt, zu dem Delegationen aus den Krasnodarer Partnerstädten anreisten. Karlsruhe wurde vertreten durch Erste Bürgermeisterin Gabriele Luscak-Schwarz und 8 Stadträte sowie leitende Vertreter/-innen des Kulturamtes, des Badisches Konservatoriums, des Badischen Staatstheaters und des Hauptamtes. Von unserem Verein reisten mit Christa Köhler, Herbert als Leiter der Bürgereise und mit mir drei Vorstandsmitglieder an. Die trinationale Partnerstadt Nancy entsandte sieben Vertreter/innen, die Partnerstadt Eriwan einen, ebenso die Partnerstadt Wels/Österreich und aus Larnaka/Zypern wurden 6 Delegationsmitglieder begrüßt.

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten am Samstag stand wie immer das Bäckerzelt, in dem Bäckermeister Jooß, unterstützt von seinem Bäckerkollegen Jacob Haag sowie einem Bäckermeister aus Nancy Brezeln bzw. Laugengebäck aus frischer Produktion anbot. Die Menschenschlange vor diesem Zelt zog sich geduldig quer über den Platz vor der städtischen Duma. Obwohl die Geburtstagsfeierlichkeiten und das Rahmenprogramm schon immer kulturelle regionale Künste enthielten, wurden diese Tage gezielt dem internationalen Kulturaustausch gewidmet. Die offiziellen Delegationen besuchten eine Kinderkunstschule, ein Jugendtheater, eine Kulturkonferenz und ein Konzert der Künstlergruppen der Stadt und eine Ausstellung im städtischen Museum mit Eröffnung einer Ausstellung, zu der auch das Badische Landesmuseum Leihgaben zur Verfügung stellte.

Am Montag, den 23.09., wurde der Kooperationsvertrag zwischen der Dualen Hochschule BadenWürttemberg und der staatlichen Kuban-Universität unterzeichnet, der unter anderem die Grundlage bilden kann für die Fortführung unserer Betriebspraktika für Studierende der Europäischen Businessschule.

Mit unserem Projekt Internetforum Kultur in Krasnodar haben wir somit den Puls der Zeit getroffen. Am Montag und Dienstag präsentierten die fünf Studierenden, die kurz vor dem Stadtgeburtstag in Karlsruhe bei Miedienhäusern hospitierten, ihre Erfahrungen und Ergebnisse vor der Lehrstuhlleitung und ihren Kommilitoninnen (14 Studentinnen und nur 1 Student). Und das war erstaunlich, das können auch die Mitglieder der Bürgerreise bestätigen, die am Dienstag informiert wurden. Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Begeisterung und Disziplin diese Studenten/-innen sich einbringen und mit welcher Kreativität sie unser Projekt entwickeln möchten. Im Laufe der Woche mussten diese fünf Studierenden nun ausführlich berichten, jeder gestaltete eine eigene Seminarveranstaltung, indem er/sie den einwöchigen Aufenthalt bei den BNN/SWR/Badisches Tagblatt/Kulturamt zu einer 90-minütigen Sitzung mit Übung, z. B. Vorbereitung, Durchführung, Produktion eines Interviews, komprimierte.

Am 16. Dezember werden in der Walter-Eucken-Schule in einer öffentlichen Veranstaltung die
Projektergebnisse vorgestellt. Ich lade Sie schon heute herzlich ein: 16.12.19, 17:00 Uhr, ein Einladungsschreiben folgt rechtzeitig. Fünf weitere Studenten werden in jener Vorwoche ebenfalls in Medienhäusern hospitieren – sofern wir solche aktivieren können. Ab Mitte Oktober können Sie das Internetforum besuchen und sich über das dortige Kulturleben informieren – aus der Sicht dieser Studierenden, unzensiert! Am 28. Februar gibt es dann die Wiederholung dieser Abschlussveranstaltung in Krasnodar.

Ich habe mir mit meinem diesjährigen Aufenthalt den Wunsch erfüllt, mit dem Zug von Krasnodar aus nach Karlsruhe zu reisen, Flugreise hin, Zugreise zurück. Das war ein Erlebnis, wohl nicht zu vergleichen mit einer Zugreise von Moskau nach Wladiswostok, aber immerhin 64 Stunden im Zug, mit Zugwechsel in Minsk und wechselnden Mitreisenden im 4er-Liegewagen. Ich kann gerne im Aktionsforum im Dezember berichten.
Ich übergebe an Herbert:

Ablauf der Bürgerreise 2019 vom 18.09.2019 bis 25.09.2019

18.09. Um 8:00 Uhr trafen sich die 15 Teilnehmer voller Erwartung am Karlsruher Busbahnhof zum Transfer nach Frankfurt, bewaffnet mit Pass und Visa, die von der Freundschaftsgesellschaft im Vorfeld beschafft wurden. Ohne Stau und Probleme ging es zum Airport Frankfurt via Moskau. Genügend Zeit, um in dem ungewohnten Moskauer Flughafen sich zurecht zu finden und die Maschine nach Krasnodar zu erreichen. Zu später Stunde in Krasnodar (00:05 Uhr) war für unseren traditionellen Sektempfang nicht der richtige Zeitpunkt.

19.09. Empfang im Rathaus um 10:00 Uhr durch eine für uns nahezu unbekannte neue Delegation, Erster Bürgermeister der Stadt Krasnodar, Vitaliiy Kosenko, Berater des OB, Sergey Tatarintsev und die uns schon lange bekannten Dumavorsitzenden, Frau Vera Galushko. Daran schloss sich eine Stadtbesichtigung per Bus an. Nach einer Besichtigung des grandiosen Sportparks und dem bemerkenswerten Stadion begaben wir uns ins „Ausland“, nämlich in die Adygäische Republik in einen kleineren Ort namens Enem. Dort empfing uns das Jugendtanzensemble „planiya“ mit typischen Tänzen der dort lebenden kaukasischen Bergvölker. Schöne Kostüme und die ungewohnten Tänze begeisterten.

20.09. Ausflug zum Schwarzen Meer, eigenhändig unsere Brötchen in der historischen Mühle von Archipo-Osipowska backen, brachte uns der einheimischen Bevölkerung näher. Vorbei an dem Kurort Gelendshik nach Norowossisk erwartete man uns in dem neuen prächtigen Weingut Myshako. Leider verrann die Zeit bei der Weinprobe wie im Nu und wir erreichten unsere Station zum Abendessen, das Kosakenlokal Stan erst nach dem allabendlichen Kosackenkonzert.

21.09. Kurz nach dem Frühstück konnte dann doch noch unser ausgefallener traditioneller Sektempfang mit den sympatischen Besitzern des Hotels Moskau stattfinden. Anschließend ging es zur Eröffnung des Stadtfestes anlässlich das 226. Gründungstages der Stadt Krasnodar, das am Abend mit einem festlichen Feuerwerk endete.

22.09. Sehr früh startete unsere Reise mit der Bahn nach Sochi im sehr gepflegten Zug von Siemens, der sog. Schwalbe, der uns zunächst in den Vorort Loo brachte. Ab hier mit dem Bus in das Vorgebirge des Kaukasus bei Dagomys zur nördlichsten Teeplantage. Bei schwarzem Tee und Honigkuchen unterhielt uns ein Musikant mit historischen Musikinstrumenten, teilweise gefunden oder rekonstruiert , aus grauer Vorzeit. Super. Von Loo kamen wir Bus Richtung Sochi; der Ort mit Vorstädten zieht sich über 140 Km entlang am Schwarzen Meer. Die Innenstadt ist geprägt von hohen Hotelpalästen, aber auch von gepflegten idyllischen Parks mit subtropischen Pflanzungen. Dann ging es hinauf zu den zu den olympischen Sportanlagen, über Straßentunnel, welche die Lahrer Firma Herrenknecht durch die Berge bohrte. Dort oben fanden die Ski- und snow-board Wettbewerbe statt. Basis waren die Ortsteile Gorki-Stadt und Krasnaya-Polyana, wo wir im Novotel Krasnaya Polyana für eine Nacht unsere Zelte aufschlugen.

23.09. Am Sonntag, bei glasklarem blauen Himmel besuchten wir zunächst das ethnografische Zentrum; eine Ausstellung landestypischer Gebäude mit Produkten und kunsthandwerklichen Gegenständen aus verschiedenen russischen Republiken. Als Höhepunkt des Tages erklommen wir in östereichischen Gondelbahnen die Aussichtplattform „Rosa – Chutor“ in 2.300 m Höhe. Startplatz div. Wettbewerbe mit einem grandiosen Rundblick auf die schneebedeckten Gipfel. Ausklang in einem „griechischen Lokal“, Mittagessen mit gegrillten „Riesenforellen“, und abschließend eine Umrundung des Olympischen Geländes in Adler. Im Gelände begannen gerade die Vorbereitungen für das Formel-I - Rennen und das Betreten der gesamten Anlage war nicht möglich.

24.09. Heut machten wir uns auf den Weg zur Kuban-Universität, doch unterwegs besuchten wir noch kurz die Katharinenkathedrale und ihren sehr freundlichen Leiter, Pfarrer Igor, der uns schon 2018 mit Tee und Kuchen bewirtete. An der Universität erlebten unsere Reiseteilnehmer einen für die Städtepartnerschaft sehr wesentlichen Aspekt, als die Studenten mit großem Engagement und in hervorragender deutscher Sprache ihre Erlebnisse und ihre Pläne und Vorstellungen über Sinn und Zweck der Partnerschaft vorstellten. Fünf von Ihnen waren erst wenige Tage davor von der Teilnahme an einem Fortbildungskurs aus Karlsruhe zurückgekehrt. Für den Abend kündigte unser Reiseleiter mehrmals eine Überaschung an. Wir waren gespannt und rätselten. Der Reiseleiter hatte Geburtstag, ein mitreisendes Ehepaar hatte Hochzeitsjubiläum. Um 18.30 Uhr wurde auf diese beiden Anlässe angestoßen- aber gegen 19.00 Uhr betraten acht Musiker den Saal im Hotel Moskau um anschließend nur unsere Gruppe mit Musik und Tanz zu unterhalten. Wir kannten diese Gruppe schon seit geraumer Zeit, sie waren schon zu mehreren Konzerten in Karlsruhe; die Überraschung war gelungen. Die Gruppe „Duhovnjy Sintes“ hat sich zur Aufgabe gemacht, historische Orginalkostüme und auch Volksmelodien aus der Region zu sammeln,zu zeigen und vorzutragen. Die Überraschung war zu 100% gelungen und wir erlebten einen wunderschönen Abend.

Ausführlicher Bericht bebildert folgt in Bälde. Herzliche Grüße, Herbert Huber

Kurz vor unserem Aktionsforums-Treffen findet ein Empfang im Rathaus von Karlsruhe statt: Das Kantgymnasium hat Austauschschüler/-innen vom Gymnasium 36 als Gast, eine Schulpartnerschaft, die wir, die Freundschaftsgesellschaft, ermöglicht haben. Mittwoch, 09.10.19, 10:00 Uhr.

Wir haben zwei Todesfälle zu beklagen: Am 16.07.2019 verstarb unser Vereinsmitglied Wolfram
Kreukler im Alter von 85 Jahren und am 30.09.19 verstarb plötzlich unser Vereinsmitglied Udo Kammerer, der Bruder unseres Vorstandsmitgliedes Dieter Kammerer, im Alter von 79 Jahren. Den Angehörigen sprechen wir auch auf diesem Wege unser Beileid aus.

Nächster Vereinsabend: Aktionsforum, 09.10.2019, 18:30 Restaurant Badnerlandhalle.

Herzliche Grüße, Manfred Czychi