Europäische Business Schule

Veröffentlicht: Freitag, 20. April 2018 Drucken

EBS Europäische Business Schule Krasnodar
Deutsch-russischer Kongress Wirtschaft und Bildung in Karlsruhe   

Am 7. Juli 2016 fand im Haus Solms in Karlsruhe der zweite deutsch-russische Kongress der   Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe-Krasnodar e. V. statt. 50 Teilnehmer, darunter 20 Gäste aus Krasnodar/Russland, informierten sich über die Leistung und Bedeutung der Europäischen Business Schule in Krasnodar, deren 10-jähriges Jubiläum Anlass des Kongresses war.

Den Rahmen dieser Konferenz bildete folglich das Thema Wirtschaft und Bildung. Erster Bürgermeister Wolfram Jäger begrüßte die Teilnehmer in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, darunter Stadträte der SPD- und der FDP-Fraktion. 

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Bürgermeister Jäger dankte der Freundschaftsgesellschaft Karlsruhe-Krasnodar für ihre Initiave, im Jahre 2006 zusammen mit der Staatlichen Kuban-Universität Krasnodar und der Walter-Eucken Schule Karlsruhe die Gründung einer Schule gewagt zu haben, die sich der Verbreitung der deutschen Sprache und der deutschen Kultur in der Krasnodarer Region widmen wollte. Aufgrund sinkenden Interesses an der deutschen Sprache infolge einer geänderten Bildungspolitik geriet der Lehrstuhl für deutsche Philologie in eine Notlage. 2004 wurde Deutsch als erste Fremdsprache flächendeckend durch Englisch ersetzt. Die Zahl der Abiturienten mit Deutsch als Zugangsberechtigung zum Studium der Germanistik brach ein, die Auflösung des Lehrstuhls drohte und damit war die Ausbildung künftiger Deutschlehrer für die Kuban-Region in Frage gestellt.     

Die Veranstalter dieses Kongresses, Manfred Czychi, Mitglied der Freundschaftsgesellschaft und ehemaliger Leiter der Walter-Eucken-Schule und Prof. Dr. Marina Oleynik, Leiterin des Lehrstuhls für deutsche Philologie an der Kuban-Universität, fassten damals den Entschluss, eine Einrichtung zu gründen, welche sich diesem Problem kreativ, entschlossen und unkonventionell stellen wollte. Sie gründeten die Europäische Business Schule (EBS). Zielgruppe waren zunächst Germanistikstudenten, denen parallel zum Studium betriebswirtschaftliche Inhalte im künftigen betrieblichen Einsatzbereich Office Management vermittelt werden sollten. Nomen est omen. Prof. Marina Oleynik und Dr. Sergej Bychkov von der EBS stellten die Inhalte dieser Zusatzqualifikation vor und belegten eindrucksvoll den Erfolg der Methode, den Spracherwerb über wirtschaftliche Themen zu realisieren.   

Stefan Pauli, seit 2014 Leiter der Walter-Eucken-Schule, der die bereits 2003 besiegelte  Schulpartnerschaft fortführt, stellte zusammen mit seiner Kollegin Ursula Jehle, Trainerin  Interkulturelle Kompetenz, das schuleigene und preisgekrönte Konzept der integrierten Vermittlung von interkultureller Kompetenz im Rahmen beruflicher Bildung vor. Beide bestätigten, was zuvor Dr. Tatjana Subova, Dozentin an der Fakultät für Germanistik in ihrem Referat thematisierte: Wer eine fremde Sprache erlernt, der lernt eine Kultur kennen, wer in eine fremde Kultur eintauchen will, der muss sich öffnen, der muss bereit sein sich zu ändern. Zwei Studenten, Daniil Sabijaka, Alexander Gorbatowski, die für die Teilnahme am Kongress von ihrem dreimonatigen Praktikum in Karlsruhe bzw. Baden-Baden freigestellt wurden, berichteten in ihren Beiträgen von ihrer Motivation, ihren Erwartungen und den Erfahrungen mit der Zusatzqualifikation an der EBS. Studentin Anastasia Fomenko wies dem Jugendaustausch gerade in Zeiten politischer Konflikte große Bedeutung bei und fügte ihrer Forderung Beispiele des intensiven Austausches von Jugendlichen zwischen Karlsruhe und Krasnodar hinzu. Die Teilnehmer des Kongress zeigten sich von der Souveränität der jungen Leute im Auftritt und der Qualität des Vortrages sowie der Sprachkompetenz beeindruckt. 

Die EBS erschloss sich in den Folgejahren systematisch weitere Zielgruppen und Lernende, zunächst Schüler sämtlicher Schulen von Krasnodar (die Partnerstadt von Karlsruhe hat über 1 Million Einwohner) der Klassen 5 bis 11. Kinder kommen an drei Nachmittagen pro Woche in die Universität, um hier Deutsch zu lernen, sowohl zusätzlich zum Deutschunterricht an der Stammschule als auch ausschließlich hier. Und auch für diese Altersgruppe steht nicht die deutsche Grammatik im Vordergrund, sondern die deutsche Kultur und Spaß am spielerischen Umgang mit der Fremdsprache. Tatjana Pronina, aktuell Schülerin an der EBS, und Daniil Starikov, der Deutsch an der EBS gelernt hatte und ab September 2016 in Mannheim BWL studiert, demonstrierten am Rednerpult, mit welchem Erfolg und motivierendem Konzept die russischen Dozenten Kindern die deutsche Sprache vermitteln. Nicht nur die Studenten der EBS, auch die Kinder nehmen schon an Auslandsaufenthalten teil, an Sommerkursen in Deutschland und Österreich oder im Rahmen von Partnerschaften und Schülerlaustausch mit dem Otto-Hahn-Gymnasium und der Walter-Eucken-Schule. Eugenie Winkler, WES, und Dr. Andreas Ramin, Schulleiter des OHG, berichteten von Austauschbesuchen und hochmotivierten Schülern auf beiden Seiten.   

Abschließend präsentierte Prof. Marina Oleynik das neueste Projekt der EBS, das Projekt Frühes Fremdsprachenlernen für Kinder im Vorschulalter. Die EBS wird künftig für Studentinnen der Pädagogik, Psychologie und Kommunikationswissenschaft ein Fortbildungsangebot auflegen, das zur Erzieherin qualifiziert, Deutschkenntnisse im Niveau B 1 erreicht und ein Praktikum mit einer Dauer von 4 bis 6 Wochen an einer Kindertagesstätte in Karlsruhe einschließt.  Besuche bei Betrieben zur Sicherung der Qualität des EBS-Programmes und bei der Leitung der Evangelischen Kindertagesstätten von Karlsruhe zur Vorbereitung des neuen Projektes verliefen im Rahmenprogramm des Kongresses ebenso erfolgreich wie der Kongress selbst 

 (12.07.16, Manfred Czychi)

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